Wenn Klassik auf Pop trifft – 40 Jahre Night of the Proms in Köln
Am späten Abend des 19. Dezember 2025 verwandelte sich die Lanxess Arena in Köln einmal mehr in einen Klangkosmos, in dem Pop, Rock, Soul und klassische Musik zu einem facettenreichen Gesamterlebnis verschmolzen. Unter dem Motto „Klassik trifft Pop“ fand die Night of the Proms 2025 statt — ein Konzertformat, das inzwischen seit 40 Jahren Musikgenres und Generationen zusammenbringt. Internationale Popstars und Rocklegenden performen ihre Hits, jedoch nicht nur mit Band, sondern begleitet vom großen Sinfonieorchester der Antwerp Philharmonic Orchestra unter der Leitung der brasilianischen Dirigentin Alexandra Arrieche und dem Chor Fine Fleu.
Bereits Stunden vor dem offiziellen Beginn war die Stimmung in der Arena spürbar festlich und erwartungsvoll. Besucher in eleganter Abendgarderobe und eingefleischte Rockfnas unterhielten sich über ihre Lieblingssongs, während klassisch inspirierte Melodien durch Lautsprecher im Foyer schwebten. Ein fulminanter Auftakt, pünktlich zum Konzertbeginn füllte sich die Bühne mit Orchester, Chor und Band. Die ersten Takte erklangen kraftvoll und machten sofort klar: Dieser Abend würde groß werden. Die Kombination aus imposanter Lichtshow und orchestraler Wucht sorgte bereits in den ersten Minuten für begeisterten Applaus.
Soul & Pop-Eröffnung:
Die britische Soul-Ikone Joss Stone eröffnete den Abend mit voller Emotion. Ihre Performance von Songs wie „Right to Be Wrong“ zog das Publikum sofort in ihren Bann. Mit orchestraler Begleitung erhielten ihre Hits eine neue Dimension, die in der riesigen Halle eindrucksvoll zur Geltung kam.
80er-Atmosphäre mit Midge Ure:
Als nächstes betrat Midge Ure, Legende der New Wave und Synthpop Welle die Bühne. Seine vertrauten Melodien verbanden sich mit den orchestralen Klängen zu einem nostalgischen, aber zugleich neuen Hörerlebnis. Er spielt die Ultravox Klassiker „Dancing With Tears In MY Eyes“, „Breathe“ und das Highlight des Sets war eindeutig „Vienna“.
Percussion-Power & Rhythmus:
Das dänische Safri Duo sorgte zwischendurch für ein rhythmisches Feuerwerk. Ihre Percussion-Einlagen rissen das Publikum von den Sitzen und brachten die Halle zum Beben.
Pop, Soul gemischt mit Rock
Die australische Pop-Sängerin Vanessa Amorosi war bereits zum zweiten Mal dabei. Vanessa Amorosi bewegt sich stilistisch flexibel zwischen Pop, Soul und Rock, zu „Light My Fire“ und „Absolutley Everybody“ sang und tanzte die Arena. Mit „Music“ folgte eine Hommage an den verstorbenen John Miles
Pop aus Deutschland:
Der deutsche Singer-Songwriter Michael Schulte begeisterte mit seinen emotionalen Stücken wie „You Let Me Walk Alone“. Seine warme Stimme harmonierte perfekt mit dem Orchester und rührte viele Zuhörer.
Klangvolle Klassiker & Fusion:
Zwischen den Pop-Acts erhielt das Orchester Raum für klassische Werke — von vertrauten Melodien bis zu filmisch anmutenden Arrangements, die die große Halle in einen symphonischen Klangraum verwandelten.
Rock-Highlight mit Alice Cooper:
Der legendäre Alice Cooper setzte einen spektakulären Akzent als Headliner. Mit seiner ikonischen Bühnenpräsenz, theatrischen Outfits und energiegeladenen Riffs präsentierte er Klassiker wie „Poison“ und „School’s Out“ — diesmal begleitet von Chor und Orchester. Diese ungewöhnliche Kombination aus Schockrock und orchestraler Tiefe machte einen der mitreißendsten Momente des Abends aus.
Zum großen Finale vereinten sich alle Künstler auf der Bühne. Gemeinsam verabschiedeten sie sich mit einer kraftvollen Version von „Come Together“ — der die zentrale Botschaft der Night of the Proms noch einmal deutlich machte: Musik verbindet. Das Publikum feierte stehend, klatschten im Takt und verabschiedeten die Künstler mit langanhaltendem Applaus.
Die Night of the Proms 2025 in Köln war mehr als nur ein Konzert — sie war ein musikalisches Erlebnis, das Genregrenzen sprengte und Menschen zusammenbrachte. Die perfekte Balance aus Klassik, Pop und Rock, gepaart mit einer beeindruckenden Inszenierung, machte diesen Abend zu einem echten Highlight im Konzertjahr.
Ein Abend voller Emotionen, Energie und musikalischer Vielfalt — und ein Erlebnis, das noch lange nachklingt und auch 2026 wieder ein Besuch wert ist.