Die Adler sind gelandet – Eagles of Death Metal in Frankfurt

Was für ein Spektakel. Eagles of Death Metal in Verbindung mit den The Standstills! Wer konnte ahnen, dass sich diese Kombination als Geheimtipp entwickelt? Erfreulicherweise konnten wir kurz vor knapp einen Fuß in die Türe bekommen und das Konzert besuchen. An der Stelle vielen Dank an die Batschkapp für das unkomplizierte Handling. Bei brütender Hitze haben sich die Freunde des gepflegten Metalls am Sonntagabend versammelt. Vor dem Konzert schon anzuschwitzen, klingt schlimmer als es ist. Anheizen war aus genannten Gründen einfach nicht mehr nötig.

Mit der Vorband The Standstills ging es direkt in die Vollen. Das kanadische Rock-Duo hat die Gäste allerdings schon vor dem ersten Ton überrascht. Das Duo ist nun ein Trio! Mit Brendan McMillan hat sich das Paar Verstärkung an der Bass-Gitarre zugelegt. Der ebenfalls aus Canada stammende Musiker hat eine saustarke Leistung gezeigt. Das Engagement und die Leidenschaft aller drei hat nicht nur das Publikum vom ersten Riff an in ihren Bann gezogen. Auch die Fotografen, die dann doch schon einiges zu sehen bekommen hatten, waren hin und weg. Eine dauergrinsende Renée Couture am Schlagzeug und der Frontman Jonny Fox waren in Hochform.

Ich hoffe, wir bekommen die nächsten Jahre noch einiges von dieser Band zu sehen. Ich für meinen Teil gehe schon mal auf die Suche nach einer Quelle für Ihr aktuelles Album Shockwave. Von hieraus einen sauberen Übergang zu dem zu finden, was nun folgen sollte, ist nicht so ganz einfach.

Während es outfitmäßig bislang recht zahm zuging, sollte sich die Situation nun schlagartig ändern. Die Eagles of Death Metal sind wohl vieles. Dezent zu sein kann man ihnen allerdings nicht nachsagen. Während der Frontman, unter frenetischen Jubel der Fans, im Superhelden-Umhang die Bühne betritt, geht die Bassistin in Fischnetz-Strumpfhosen, Long-Shirt, Cowboyhut und gelber Sonnenbrille fast schon unter. Und dann kam die zweite Überraschung des Abends: Weder Leadgitarre noch Schlagzeug werden von der Stammbesetzung übernommen. Offenbar haben sich die Adler ein Beispiel an der Vorband genommen. An den Drums nimmt eine Frau ihren Platz ein. Ob Leah Bluestein auch in Zukunft diesen Platz ziert, ist aktuell unklar. Auf Anfrage an das Management wurde uns nur mitgeteilt, dass der alte Drummer in “Rente” gegangen sei. Gleiches gilt für die Einsatzdauer von Scott Shiflett der neben dem Frontman Jesse Hughes die zweite Gitarre spielt. Da die Band dafür bekannt ist, in ihrer Besetzung häufig zu wechseln, sei es durch Gäste oder mehr oder weniger feste Stammmitglieder, können wir gespannt sein, mit was wir es hier zu tun haben.

Der Stimmung in der Halle war das Ganze auf jeden Fall nicht abträglich. Die Batschkapp bebt unter dem Sound der Eagles of Death Metal. Selbst ich ertappe mich dabei unscharfe Bilder zu machen, weil nicht nur meine Hüften mitschwingen. Die Truppe weiß, was sie macht. Ein Kracher folgt dem anderem, bis der Abend endet und ein zufriedenes Publikum in die schwüle der Nacht entlässt.

Mein Fazit: Beide Bands sind ein Geheimtipp, der wohl nicht mehr sonderlich lange geheim bleiben wird. Wer Gelegenheit bekommt sie live zu sehen, sollte diese auch nutzen. Einen langweiligen Abend wird man dabei sicherlich nicht haben.

Die Gelegeheit dazu bietet sich zeitnah hier:
10.07.2023 Leipzig, Täubchenthal
11.07.2023 Hannover, Capitol
13.07.2023 Hamburg, Markthalle
17.07.2023 Berlin, Huxleys Neue Welt
18.07.2023 Nürnberg, Hirsch

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