Bad Religion spielen 2024 in Saarbrücken und Hamburg

Bad Religion spielen 2024 in Saarbrücken und Hamburg
Photo: Alan Snodgrass

Drei Akkorde können noch immer die Welt verändern, und auch Menschen mit Doktortitel dürfen authentische Punks sein. Das sind nur zwei von vielen Einsichten, die uns die Karriere von Bad Religion eingebracht hat. Sänger und Songwriter Greg Graffin ist nämlich nicht nur seit 1980 Frontmann der Band, sondern zugleich promovierter Evolutionsbiologe. Der Tageszeitung „taz“ sagte er vor zwei Jahren im Interview: „Nein, mit meinem Lebensweg als Evolutionsbiologe und Universitätsprofessor erfülle ich bestimmt keine Punk-Stereotype. Trotzdem hat meine Biografie etwas Punkiges, denn für mich bedeutet Punk eher eine Rebellion des Geistes.“ Auch sein Bandkollege, Gitarrist Brett Gurewitz, ist auf anderen Spielfeldern aktiv – wenn auch mit einem Bein im Punkrock: Er ist Gründer und Besitzer des Kultlabels Epitaph, das einen großen Einfluss auf die US-Punkszene hatte. Dass ihre Band Bad Religion bei all dem nicht zu kurz kommt, beweisen sie regelmäßig mit starken Alben-Veröffentlichungen. Zuletzt riefen Bad Religion 2019 das „Age Of Unreason“ auf – damals wie heute ein passender Titel für die Zeiten, in denen wir gerade leben. In einem der stärksten Tracks der Platte, „My Sanity“, singt Graffin: „When the world has gone mad / And there’s nowhere to roam / The lights are all on / But nobody’s home / There comes a time / When you look up to the sky / And ask, ‚Why do my favorite songs / Always make me cry?‘ / And am I losing / My sanity, my sanity.“ Ein Song, den viele Fans in der Pandemie täglich gehört haben dürften. Live hat sich vor allem „Candidate“ als Publikumsliebling entpuppt: eine bissige Midtempo-Abrechnung mit den manipulativen Methoden der Politik.

Während in den USA bald die gemeinsame Headliner-Tour mit Social Distortion startet, kündigen Bad Religion nun für den Sommer drei Headliner-Shows in Deutschland an. Und da werden sie liefern, was sie immer liefern: hochmelodischen, schnellen, lyrisch deepen, sozialkritischen, kämpferischen Punkrock. Dabei können Bad Religion auf ein erstaunliches Oeuvre zurückgreifen: 1982 erschien ihr Debüt „How Could Hell Be Any Worse?“. Es folgten Meilensteine wie „Suffer“ (1988), „Recipe For Hate“ (1993), „Stranger Than Fiction“ (1994), „The New America“ (2000), „New Maps Of Hell“ (2007), „True North“ (2013) und zuletzt eben 2019 „The Age Of Unreason“ – um nur einige zu nennen. Insgesamt kamen Bad Religion bisher auf 17 Studioalben. Auf ihren immer noch mitreißenden und schweißtreibenden Konzerten merkt man, wie zeitlos gut ihre stärksten Songs sind: das traurig-schöne „Sorrow“, der auch heute noch aktuellen Struggle des „21st Century (Digital Boy)“, ihre Kreuzigung des „American Jesus“ oder die frühe Lehrstunde in melodischem Hochgeschwindigkeits-Punk „You“ – sie alle finden sich regelmäßig in den Setlists ihrer Konzerte. Ebenso wie die hymnische Selbstverortung zur vereinigenden Kraft der Punkmusik – ihr „Punk Rock Song“, in dem es heißt: „This is just a punk rock song / Written for the people who can see something’s wrong.“ Viele davon wird man am 26. Juni in der Garage Saarbrücken und am 12. und 13. Juli im Docks in Hamburg treffen, um genau diese Zeilen in Richtung Bühne zu brüllen.

Live Nation presents Bad Religion – Europe 2024

Allgemeiner Vorverkaufsstart: Fr., 23.02.24
https://www.livenation.de/artist-bad-religion-39
www.ticketmaster.de
www.eventim.de

Quelle: www.livenation.de

Andreas Schieler

Leitung, Redakteur und Fotograf