Neuer Ort, alte Leidenschaft: Hexentanz-Festival auf der Burg Thallichtenberg

Was für ein grandioser Auftakt in die Festival-Saison: Der Umzug des Hexentanz-Festivals vom Saarland zur atemberaubenden Burgruine Thallichtenberg begeisterte auf ganzer Linie. Veranstalter, Besucher und sogar die Bands sind sich einig: Der neue Standort ist wie gemacht für dieses Event!
Mit der traditionellen Walpurgisschlacht startete die 17. Auflage der Rock- und Mittelalterveranstaltung in einer mailerischen Kulisse, die fantastischer kaum sein könnte. Insgesamt 21 Bands, darunter die Headliner Subway To Sally, Versengold und Ordan Ogan, lockten zahlreiche Liebhaber der härteren Klangart in die rheinland-pfälzische Region.
Bei sommerlichen Temperaturen schlenderten die Besucher entlang der weitläufigen Burganlage vorbei an der charmant eingebundenen Jugendherberge samt Café, um im hinteren Burghof gleich zu Beginn das erste kleine Highlight zu erleben. Noch vor dem offiziellen Spielplan eröffneten Behind Your Fear, Gewinner des Classic Rock Radio Contests, das Festival. Eingebettet in das romantische Panorama des Pfälzer Berglandes spielten auf der großen Bühne vielversprechende Newcomer wie Alternative Metaller von Soulbound als auch altbekannte Stimmungskanonen wie die Irish-Folk-Band Mr. Irish Bastard. Und wer gerade nicht auf dem Burgplatz feiern wollte, konnte an der Imbissbude oder am Eisstand den Auftritten von beispielsweise Remember Twilight, Schöngeist oder Eisregen lauschen.
Die 800 Jahre alten Gemäuer luden viele zu einer Erkundung ein, oder einfach mal zum Durchatmen und die Aussicht zu genießen. Wer seine Lieblingsband hautnah erleben wollte, fand am freundlich geführten Meet-and-Greet-Stand in Sichtweite der Bühne Gelegenheit dazu. Gleich daneben standen Holzhäuschen, in denen die dazugehörigen Fanartikel verkauft wurden. Auf einer kleinen Anhöhe mit Verpflegungsständen machten es sich manche Fans in Klappstühlen gemütlich – Kino-Feeling à la Hexentanz!

Den Abschluss der Walpurgisschlacht bildete Orden Ogan. Mit einer schönen Pyro-Show rundete die Power-Metal-Band gekonnt den ersten Festivaltag ab, so dass alle in feierwütiger Laune gespannt den zweiten Tag erwarteten. Der Samstag knüpfte zunächst auch nahtlos daran an. Snow White Blood, die 2023 noch ihr Abschiedskonzert beim Hexentanz gegeben hatten, kehrten mit neuer Sängerin eindrucksvoll zurück. Früh füllte sich der Platz und Vera Lux sowie Mythemia heizten trotz aufziehender Wolken Stimmung weiter an. Doch was wäre das Festival ohne Regen? Selbst im anschließenden Schauer duschten die Fans von Das Ich und Storm Seeker fröhlich unter den Wolken vor der Bühne. Der Wettergott konnte keinem die Stimmung vermiesen. Im Gegenteil: Wortwörtlich machte sich die Tanzwut weiter breit, als Teufel mit seinen Mannen loslegten und bis zum Sonnenuntergang den Burghof zum Beben brachten. Der Headliner des zweiten Tages, Versengold, nahm das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch irische Pubs – ein mitreißender Ausklang, der die Fans glückstrunken in ihre Zelte entließ.
Der Finaltag zeigte sich schließlich von seiner besten Seite: Sonne satt, blauer Himmel, beste Laune. Bei Projekt JU, Deus Vult und Ingrimm tankten die Besucher musikalisch noch einmal auf. Denn Festivalnächte können anstrengend sein, wie ein begeisterter Gast schmunzelnd bemerkte. Circus of Fools und Ost+Front sorgten nach ihren energiegeladenen Auftritten erneut für Andrang am Meet-and-Greet-Stand, während Letzte Instanz in der goldenen Abendsonne ein würdiges Finale einläutete. Zum krönenden Abschluss brachte Subway To Sally die imposante Burgruine noch einmal zum Leuchten. Mit einem fesselnden Show-Intro, Theater-Elementen und Feuerspielen krönte die Band das erste Hexentanz-Festival an diesem neuen, spektakulären Standort.
Der neue Austragungsort hat dem Drei-Tages-Event spürbar frischen Wind verliehen. Die historische Kulisse hat nicht nur visuell beeindruckt, sondern auch die alte Leidenschaft für das Festival neu entfacht, wie eine Rückkehr zu den Wurzeln. Der gefühlt durchweg positive Eindruck spiegelte sich nicht nur in der euphorischen Atmosphäre während des kompletten Wochenendes wider, sondern hielt offenbar danach noch an. Denn nur einen Tag später – noch bevor der Abbau beendet war – waren sämtliche Frühbuchertickets für das nächste Jahr bereits ausverkauft.
Wir freuen uns jetzt schon auf die 18. Auflage des Hexentanz-Festivals, wenn es vom 24. bis 26. April 2026 wieder heißt: Rock in den Mai auf der sagenhaften Burgruine Thallichtenberg!