8. Sicking High Rock 2025 begeistert mit Herz und Härte

8. Sicking High Rock 2025 begeistert mit Herz und Härte
HammerKing - 28.06.2025 Sicking High Rock

Am 28. Juni 2025 wurde das idyllisch gelegene Weselberg zum Treffpunkt der Metal-Familie, als das Sicking High Rock bei bestem Sommerwetter seine Pforten öffnete. Die achte Ausgabe des Festivals war bereits Tage zuvor ausverkauft. Die familiäre Atmosphäre auf dem Gelände des Musikvereins Laetitia Weselberg e. V. war sofort spürbar: Viele der Besucher schienen sich zu kennen, man begrüßte sich herzlich, stand zusammen und teilte ein kühles Bier oder Erinnerungen. Dass hier neben harter Musik auch Raum für Miteinander und soziales Engagement besteht, zeigten nicht zuletzt die Spendenaktionen.

Der Musikverein Laetitia eröffnete unter dem Titel „Rock meets Brass“ rockige Klassiker im Bläsergewand, wie zum Beispiel „Rocking All Over the World“. Veranstalter Matthias „Luly“ Walz dankte in seiner Begrüßung den Unterstützern, betonte den friedlichen Geist des Festivals und freute sich über den vollbesetzten Platz.

Musikalisch war der Tag ein Streifzug durch die vielen Facetten des klassischen Heavy Metal. Den Anfang machte die Tiroler Band Strange Omen, deren moderner, melodischer Sound irgendwo zwischen Power-Metal und Hardrock angesiedelt ist. Sänger und Gitarrist sorgten mit viel Energie für einen kraftvollen Auftakt und die Band hatte sichtbar Spaß, der sich sichtbar auf die Besucher übertrug. Ein erstes echtes Highlight folgte mit Axe Victims, die bisher nur ein einziges Album im Jahr 1984 veröffentlicht haben. Stilecht mit Bandanas, Tank-Tops, Kutten und weißen Cowboystiefeln ließen die Jungs fast nostalgische Gefühle aufkommen. Der Sänger trat immer wieder in den Bühnengraben, animierte das Publikum, reichte das Mikrofon weiter und ließ Fans Refrains mitschmettern. Die Band spielte tight und mit bemerkenswerter Spielfreude, sodass ihr Set zu einem der gefeierten des Nachmittags wurde.

Then Comes The Night präsentierten sich im Anschluss mit kraftvollem Druck. Ihr Sound, eine Mischung aus klassischem Hardrock und modernen Elementen, überzeugte durch Authentizität. Emotional wurde es mit Velvet Viper, denn Jutta Weinhold gab ihr letztes Konzert mit der Band. Die 77-jährige Sängerin verabschiedete sich mit einer Stimme, die nach all den Jahren scheinbar kaum an Ausdruckskraft eingebüßt hat.

Mit Hammer King trat eine Band auf, die 2021 pandemiebedingt hatte absagen müssen und nun ihre damalige Absenz mehr als wettmachte. Hymnen wie „Hammer King“ oder „Hammerschlag“ verwandelten den Platz in ein Meer aus Fäusten und Mitsing-Refrains. Die Band bewies, warum sie sich im Power-Metal-Kosmos etabliert hat. Schließlich fegte Iron Savior mit ihrem hanseatischen Metal über das Gelände. Mit Songs wie „Atlantis Falling“ entpuppte sich die Power-Metal-Band aus Hamburg als echtes Highlight, das die Sickinger Höhe nochmals richtig zum Beben brachte.

Zum Abschluss lieferten Steelpreacher eine Show, die mit ihrem „Bier-Metal“ das letzte Energie-Reservoir des Publikums anzapften. Veranstalter Luly ließ es sich nicht nehmen, sich nochmals auf der Bühne zu bedanken – bei Helferinnen und Helfern, Bands, Fans und dem Wettergott: „So soll Metal sein: laut, friedlich, familiär.“

Weselberg hat mit dem Sicking High Rock 2025 einmal mehr bewiesen, dass große Musik auch im kleinen Rahmen möglich ist – mit Herzblut, Gemeinschaft und der richtigen Portion Verstärker. Die Planungen für das nächste Jahr laufen bereits. Am 27. Juni 2026 wird das Festival in seine neunte Runde gehen. Wer dabei sein will, sollte sich früh um ein Ticket bemühen. Denn nach diesem Festival ist klar: Das Sicking High Rock ist längst kein Geheimtipp mehr.

Andreas Schieler

Leitung, Redakteur und Fotograf