„The Unholy Trinity“ entfesselt die Dunkelheit – Behemoth im Schlachthof Wiesbaden

„The Unholy Trinity“ entfesselt die Dunkelheit – Behemoth im Schlachthof Wiesbaden

Seit Anfang April waren Behemoth mit ihrer „The Unholy Trinity“-Tour quer durch Europa unterwegs – am 16. April 2025 machten die polnischen Extrem-Metaller im Schlachthof Wiesbaden Halt. Die Tour zu dem mit Spannung erwarteten neuen Album „The Shit Ov God“, welches am 09. Mai 2025 erscheint, führte zu einem sehr gut besuchten Schlachthof.

„The Unholy Trinity“ ist nicht nur der Name der Tour – nein, es ist ein Versprechen für drei Bands der Finsternis. Eine Reise durch die Dunkelheit, wie sie so selten zusammenkommt. Bereits zu Beginn des Konzerts, als Rotting Christ die Bühne betraten, ist die Halle gut gefüllt. Die griechische Black-Metal-Band, welche gerade ihr aktuelles Live-Album „35 Years Of Evil Existence – Live In Lycabettus“ veröffentlicht hat, gibt vom ersten Song, „666“, an Vollgas. Sakis Tolis und seine Mannen überzeugen mit einer beeindruckenden Bühnenpräsenz. Das Highlight in ihrem 45-minütigen Line-up waren „Elthe Kyrie“ und „Societas Satanas“, welche das Publikum in Ekstase brachten.

Als Zweites spielten die norwegischen Pioniere des Black Metal von Satyricon, die sich seit ihrer Gründung 1991 in Oslo treu geblieben sind. Auch wenn Satyricon offiziell ein Duo ist, bestehend aus Sigurd „Satyr“ Wongraven und Kjetil-Vidar „Frost“ Haraldstad, ist ihre Präsenz bei Live-Auftritten deutlich größer – heute waren sie zu sechst in Wiesbaden. Mit seiner tiefen, kräftigen Stimme zieht Sänger Sigurd „Satyr“ Wongraven das Publikum in seinen Bann. Die Setliste ist gefüllt mit vielen Satyricon-Klassikern wie „Now, Diabolical“, „Walk the Path of Sorrow“, der inzwischen zu jedem Konzert dazugehörenden Huldigung ihrer norwegischen Heimat mit dem Song „Mother North“ und zum krönenden Abschluss „K.I.N.G.“.

Jetzt war es endlich so weit: Die Fürsten der Finsternis mit ihrem Herrscher Nergal waren an der Reihe. Ein großer weißer Vorhang verdeckte die Bühne. Da Behemoth für ihre beeindruckenden Bühnenshows bekannt sind, konnte man die Spannung spüren, die sich mit jeder Sekunde weiter aufbaute, je näher der Beginn des Auftritts kam. Dann ist es so weit: Der Vorhang fällt und gibt den Blick auf ein beeindruckendes Bühnenbild frei. Links und rechts von der Bühne ragen zwei Türme in die Höhe, in der Mitte ein majestätischer Mikrofonständer für Nergal. Behemoth beginnt den Auftritt mit „The Shadow Elite“, einer der beiden neuen Singles aus dem kommenden Album. Nergal, Inferno, Orion und Seth, der kein offizielles Mitglied der Band ist, unterstützen diese jedoch seit vielen Jahren live. Eine perfekt inszenierte Bühnenshow der polnischen Extrem-Metaller, gepaart mit einer imponierenden Pyroshow. Musikalisch boten Behemoth einen gekonnten Mix aus Klassikern wie „Blow Your Trumpets Gabriel“ oder „Ora Pro Nobis Lucifer“ bis hin zu den zwei bisher veröffentlichten Singles „The Shadow Elite“ und dem Titelstück des kommenden Albums „The Shit Ov God“ – sowie dem zum Finale heiß ersehnten „O Father O Satan O Sun“. Alles in allem ein Abend, wie Satan ihn sich gewünscht hätte – und der die Fans der dunklen Mächte zutiefst erfreut hat.

Pierre Ames

Gastautor