Evil Disco trifft Horror-Punk: Ein Dreiklang der Dunkelheit in der Garage Saarbrücken

Am 7. August 2025 legte sich ein düsterer Schatten über die Garage Saarbrücken, als drei Bands mit Vorliebe für morbide Ästhetik und brachiale Sounds die Bühne eroberten. Wie aus den Tiefen eines Gothic-Albtraums stiegen dabei unbändige Energie empor sowie ein Dreiklang aus Horror-Punk, Industrial-Metal und Evil Disco, dargeboten von Wednesday 13, Dope und Static-X. Nebel kroch über den Bühnenrand, spärliches Licht schimmerte durch die Halle und in den Gesichtern der dicht gedrängten Menge spiegelte sich gespannte Vorfreude.
Mit dem Auftritt von Wednesday 13 begann der Abend wie der erste Akt eines makabren Schauspiels. In Nebelschwaden gehüllt und im gespenstischen Licht erschien der Frontmann Joseph Poole, das Gesicht bleich geschminkt, die Bewegungen mal bizarr mal dramatisch. „Look What the Bats Dragged In“ setzte den Auftakt, der sofort in die Knochen ging. „Rotting Away“ und „When the Devil Commands“ legten eine unheilvolle Spannung über den Raum, während „Summertime Suicide“ und “Nowhere” – beide aus der Murderdolls-Ära – die Halle so richtig in Bewegung brachten. Bei „I Walked With a Zombie“ verwandelte sich der Refrain in einen lauten, schaurigen Chor, bevor „I Love to Say Fuck“ den Auftritt mit rotzigem Humor, einem frechen Schirm und einer fast schon theatralischen Verbeugung vor dem Publikum sowie wütender Energie abrundete. Ein kurzer, aber intensiver Ritt durch eine düstere Parallelwelt, der gerne etwas länger sein durfte.
Kaum erlosch das Bühnenlicht, stürmten Dope die Bühne. Das eröffnende „Intro“ mündete in „Blood Money“, das mit hämmernden Drums und kantigen Riffs beim Publikum zündete. „Bring It On“ und „Bitch“ trieben das Tempo weiter an. Fäuste reckten sich in die Luft und die Halle vibrierte im Takt. Bei „Debonaire“ und „Die MF Die“ entlud sich musikalisch rohe Aggression, wozu das Publikum jede Silbe zurückbrüllte. „I’m Back“ und „Sick“ hielten das Energielevel hoch, während „Burn“ mit bedrohlich schwelendem Groove noch einen drauf setzte. Zum Abschluss überraschte die Band mit „You Spin Me Round (Like a Record)“, dem Dead-Or-Alive-Cover, das in dieser verzerrten, metallischen Version zu einem überragenden aber immer tanzbaren Abschluss wurde.
Mit einem dumpfen Grollen und den ersten Riffs von „Bled for Days“ eröffnete Static-X die „Evil Disco“: ein maschinenhafter Groove, der Körper und Köpfe gleichermaßen in Bewegung brachte. Frontmann Xer0, mit seiner ikonischen, stacheligen Haarpracht und der markanten Gesichtsmaske, wirkte wie eine futuristische Erscheinung auch halb Mensch, halb Maschine und führte die Band mit unerschütterlicher Präsenz durch das Set. „Wisconsin Death Trip“ und „Fix“ katapultierten die Menge in kollektives Kopfnicken, bei „Sweat of the Bud“ und „Cannibal“ tobte sogar ein kleiner Moshpit. „Terminator Oscillator“ legte mit elektronischer Härte einen hypnotischen Puls unter den Abend, bevor „Love Dump“, „Otsegolation“ und „The Trance Is the Motion“ das Set in tiefere, düstere Klanglandschaften führten. Immer wieder durchzuckten grelle Lichter die Bühne, als plötzlich ein übergroßer Roboter zwischen den Musikern auftauchte und Sound und Szenerie weiter zu einem futuristischen Spektakel verschmolzen. „Black and White“ und „Get to the Gone“ schlugen dann wieder mit voller Wucht zu, gefolgt von „Dirthouse“, „Destroy All“ und dem kühlen Industrial-Hit „Cold“. Mit „I’m With Stupid“ heizten sie die Menge ein letztes Mal an, bevor „Push It“ als Zugabe wie eine finale Druckwelle durch die Halle raste und die Nacht in einem Ausbruch aus Lärm, Licht und Jubel endete.
Dieser Abend in der Garage Saarbrücken war eine fesselnde Feier in drei Akten. Wednesday 13 zog das Publikum mit Horror-Punk und Theatralik in seinen Bann, Dope brachte mit roher Wucht und bissigen Grooves die Wände zum Beben und Static-X setzten dem Ganzen mit ihrer präzisen „Evil Disco“-Maschinerie die Krone auf. Die Atmosphäre der Garage war energisch und intensiv bis zum letzten Ton.