Doro erobert mit großartigem Tourauftakt die Kammgarn Kaiserslautern

Rundum zufrieden können die Queen of Metal, ihre Fans und der Veranstalter sein. Denn am 01.03.2024 hat Doro Pesch in der Kammgarn Kaiserslautern den fulminanten Startschuss für ihre “Conqueress – Forever Strong And Proud”-Tournee gegeben. Im ausverkauften Casino feierten alle zusammen das erste von sechs exklusiven Konzerten zum gleichnamigen neuen Album.

Nach dem eindrucksvollen – ebenfalls ausverkauften – Auftritt von Doro im Dezember 2022 verkündete der Veranstalter in Kaiserslautern gut ein Jahr später erneut “Sold Out” für die Show im März 2024. 41 Jahre Bühnenpräsenz und 18 Studioalben (auch mit Warlock) ziehen eben Generationen von Metalfans zu den energischen Auftritten der agilen Düsseldorferin. So war es auch wenig verwunderlich, dass sich schon lange vor dem Einlass um 19 Uhr eine lange, aber gut gelaunte Schlange vor der ehemaligen Spinnerei bildete.

Nach dem Einlass schlenderten der ein oder andere am Merchandise oder an der Bar vorbei, um entsprechend vorbereitet im Casino zunächst Holy Mother zu lauschen. Die New Yorker Band präsentierte einen soliden Sound im 80er-Jahre-Heavy-Metal-Stil. Mit den Worten “He is my man” würdigte der stimmgewaltige Sänger Mike Tirelli sein Idol Ronnie James Dio aus der glanzvollen Metal-Ära, um gleich darauf das Publikum mit dessen Hit “Holy Diver” aufzuwecken. Bis dahin war es noch recht ruhig im Auditorium. Doch die Jungs wurden nicht müde und legten weiter einen energischen Auftritt hin. Gitarrist Mickey Lyxx, der dann oberkörperfrei viele Meter auf der Bühne machte, prägte mit seinem Gitarrenspiel maßgeblich den Sound und heizte zusammen mit dem Frontmann weiter ein. Nach etwa 30 Minuten erwachten die Fans und es kam Bewegung in die Menge. Vielleicht lag es daran, dass sich Mickey ein Trikot des 1. FC Kaiserslautern überzog oder lag es vielmehr daran, dass sich die Liederauswahl dynamischer gestaltete. Wahrscheinlich an beidem. Die letzten Songs von Holy Mother versprühten mehr Energie, was spürbar ankam. So waren schließlich alle gut aufgewärmt für die Queen of Metal.

Der Höhepunkt des Abends ließ nicht lange auf sich warten. Heiß ersehnt enterte Doro zu den ersten Klängen von “I Rule The Ruins” die Bretter in der Kammgarn. In den ersten Reihen drängten sich die teils weit angereisten Fans, um nicht nur die berühmten Klassiker zu zelebrieren. Denn das im Dezember erschienene Album weist durchaus Hit-Charakter auf, allen voran mit der erfolgreichen Singleauskopplung “Time For Justice”, die natürlich auch ihren Platz in der Setlist fand. In Bezug auf das neue Material sei sie “aufgeregt”, wie die Songs ankommen, sagte die gut gelaunte Metalqueen. Die Aufregung sollte sich aber schnell legen. Ob unten in der Halle oder oben auf der Empore, viele sangen begeistert die jüngsten Werke “Children Of The Dawn”, “I Will Prevail”, “Fire In The Sky” und “Fels in der Brandung” mit. Wieder einmal bewies sie eindrucksvoll, wie man noch nach über vier Dekaden die Metalszene erobern kann – ganz getreu dem Tourtitel.

Natürlich durften die alten Hits nicht fehlen: “Burning The Witches”, “Hellbound” und “Für Immer”, die Evergreens aus Warlock-Zeiten, feuerten die Stimmung ordentlich an. Während des Abends ging Doro stets auf ihre Fanbase ein, die sie liebevoll als ihre Familie bezeichnete, und diese bedankte sich mit choralem “Doro”-Rufen sowie frenetischem Jubel. Gefeiert wurde nicht nur die 59-jährige Sängerin, auch Drummer Johnny Dee erntete ordentlichen Beifall mit seinem unterhaltsamen Drumsolo vor “Above The Ashes”. Bas Maas und Bill Hudson begeisterten hingegen mit ihren Gitarrensoli immer wieder die Metalheads. Angespornt von der energiegeladenen Performance gepaart mit einem mitreißenden Hit-Potpourri steigerte sich die Stimmung über “All For Metal”, gefolgt von “Revenge”, hin zu dem Hit, der auch den Letzten zum Mitsingen bewegte: “All We Are”. Mit Zugaben wie dem Judas Priest Cover “Breaking The Law” und “Metal Racer” setzte Doro einen grandiosen Schlusspunkt unter einen tollen Abend.

Doro eroberte bei ihrem großartigen Tourauftakt einmal mehr die Kammgarn in Kaiserslautern und ließ mit ihrer leidenschaftlichen Energie die Herzen der Fans höher schlagen. Wer die Chance hat, eine der fünf anderen Shows zu sehen, sollte sich dies nicht entgehen lassen. Ansonsten heißt es bis Dezember warten, bis es in Hamburg, Oberhausen, Wiesbaden, Stuttgart, Markneukirchen und München weitergeht.

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