Paradise Lost – Kult Gothic-Metal in der Batschkapp

Paradise Lost – Kult Gothic-Metal in der Batschkapp

Das Paradise Lost auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert ein Magnet für schwarze Herzen ist, konnten die 5 Kult-Metaller um Gründer und Sänger Nick Holmes und Gitarrist Gregor Mackintosh in einer komplett gefüllten Batschkapp eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Im Rahmen ihrer Promo-Tour zu ihren neuen Album “Medusa”, das immer hin mittlerweile 15. Studioalbum, machte das Quintett auch im hessischen Frankfurt Halt und erfüllte dir traditionsreiche Batschkapp mit ihren sich wunderbar düster dahinschleppenden Klassikern. Und spätestens wenn der Kulthit “One second” ihres gleichnamigen 97er Albums sich durch die Speaker drückte, konnte sich jedermann überzeugen, dass Nick Holmes es stimmlich noch hervorragend drauf hat.

Dem Auftritt der Metal-Kombo, der überwiegend Songs ihres neuen Albums enthielt, fehlte es aber zu letzt doch etwas am Biss auf der Bühne. Zwar zeigten sie, dass sie nach wie vor ihre Instrumente und den Gesang hervorragend beherrschten, aber so richtig wollte der Stimmungsfunke nicht überspringen. Ob das unter anderem auch an den doch sehr düsteren Doom, teils psychodelic Vorbands lag oder eher an der recht stark auf den Gesang ausgelegten Tonabstimmung, bleibt offen. Vielleicht waren es auch einfach die teils mehr als 100 km  Wegstrecke, die die Fans auf sich genommen hatten – oder eine Kombination von alle dem.

Am Ende hatte der Abend eher den Charakter eines ruhigen Zusammentreffens unter Freunden als den eines Metal Konzertes. Sei es drum, dem Publikum hat es in Summe gefallen – und war es doch auch schön mal wieder voller Stolz die Kutte auszupacken und schau zutragen.

Daniel Seise

Ehemaliger Redakteur und Fotograf