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Zum Auftakt ihrer Nordic Symphony Tour macht Tarja Turunen in den glanzvollen Frankfurter Hallen der Batschkapp halt und hat zur Verstärkung niemand geringeres als die Kult-Power-Metaller von Stratovarius dabei.
Doch bevor Finnlands Amalgam aus Klassik und Metal auf die Bühne stürmt geben sich Serpentyne aus London die Ehre. Mit ihrem durchaus zu gefallen wissenden Mix aus Metal-Folklore und Dudelsack und einer sehr fähigen Maggiebeth Sand, ebenfalls ausgebildete Sopran-Sängerin, waren sie für mich die heimliche Überraschung des Abends.
Ebenfalls überraschend, wenn auch leider weniger positiv, war die recht verhaltene Teilnahme der Fans. Ob es an den kühleren Temperaturen lag, die die Zuschauer zu Hause blieben ließ, vermag ich nicht zu sagen, doch was ich mit Sicherheit sagen kann, dass es die falsche Entscheidung war.
Denn spätestens als Stratovarius mit etwas Verzögerung die Bühne betrat, war klar, dass an diesem Abend großes Kino präsentiert wurde. Ein straffer Mix aus ihrer mehr als 30-jährigen Geschichte heizte dem (kleinen, aber feinen) Publikum gehörig ein. Gewohnt gekonnt animierten sie die Fans zu gemeinsamen Chören und zeigten, dass sie vielleicht nicht mehr so oft auf den ganz großen Bühnen zu sehen sind, aber dass es sich gerade lohnt, bei den etwas kleineren Gigs vorbeizuschauen und seine Idole aus der Jugend hautnah erleben zu dürfen. Vor allem ihren Klassiker “Hunting High and Low” noch einmal Live (und in Farbe) mitschmettern zu können, war ein Erlebnis der Extraklasse.
Das Publikum der Art weich geklopft und durchgeschüttelt, war es nun an Tarja den Abend seinem Höhepunkt zuzuführen. Und, obwohl unterstützt von ihrer Begleitband, hat man doch fast das Gefühl, sie würde ganz alleine auf der Bühne stehen. Ihre Präsenz und das Spiel mit dem Publikum zog alle Blicke auf sich – und dass sie es genoss, war ihr deutlich anzusehen. Stimmgewaltig präsentiert sie eine bombastische Mischung überwiegend eigener Songs und zeigt, dass sie so viel mehr ist, als nur die Ex-Sängerin von Nightwish.
Zusammengefasst war es ein tolles Konzerterlebnis, dass sich als Ganzes hervorragend stimmig präsentierte. Eine finnische Symphonie mit einer überraschend tollen Vorband. Eine Kombination, die den Wermutstropfen der geringen Zuschauerzahl definitiv nicht verdient hat.
Stratovarius – Set List
Tarja – Set List