Heißer Tourauftakt mit Powerwolf & Epica im Schlachthof Wiesbaden
Das nennt man wohl einen heißen Tourauftakt, den Powerwolf und Epica am 12.01.2017 abgelegt haben. Des Metalheads liebste Geistlichen sowie die niederländischen Symphonic-Metal-Stars gaben im Schlachthof Wiesbaden einen imposanten Startschuss für ihre gemeinsame Europatournee, auf der sie von Beyond The Black im Vorprogramm begleitet werden.
Matthew Greywolf versprach schon im Vorfeld der Tour eine der “bisher größten Indoor-Metal-Messen von Powerwolf” mit “beeindruckenden Bühneaufbauten und verrückten Nächte voll des Metal-Wahnsinns“. Und so war es! Begleitet von einer massiven Pyro- und Lichtshow preschten die Wölfe zu “Blessed & Possessed” auf die Bühne, um ihre “heilige Metal-Messe” zu zelebrieren. Das gute gelaunte Publikum im nahezu ausverkauften Schlachthof war vom ersten bis zum letzten Ton sowohl gesanglich als auch körperlich voll bei der Band. Unermüdlich wurde textsicher mitgesungen, geklatscht sowie gehüpft. Zwischen den Lieder ertönten immer wieder lauthals “Powerwolf”-Sprechchöre. Zu den Hymnen wie „All We Need Is Blood“, „Sanctified With Dynamite“ oder „We Drink Your Blood“ schallte es aus fast jeder Kehle. Bereits nach dem dritten Song “Amen & Attack” verkündete Attila Dorn, der charismatische Frontmann mit seiner eindrucksvollen Opernstimme, dass es die richtige Entscheidung gewesen sei, mit der Tournee in Wiesbaden beginnen, wo Powerwolf zum ersten Mal im Schlachthof aufgetreten war. Ja, die Stimmung brodelte – was unter anderem der mitreißenden Bühnenpräsenz des fünfköpfigen Wolfsrudels zu verdanken war. Zu den choralen Publikumsgesängen gesellte sich stets der Keyboarder Falk Maria Schlegel, der wild gestikulierend bzw. auch mal dirigierend über die Bühne wirbelte. Die Kombination aus melodisch-brachialen Klängen, einer publikumsnahen Band und einer großartigen sowie schweißtreibenden Pyroshow machte den Konzertabend wahrlich zu einer “verrückten Nacht voll des Metal-Wahnsinns”.
Nicht weniger heiß ging es zuvor beim Co-Headliner Epica zu. Zwar trug die Pyrotechnik auch hier das Ihrige dazu bei, vielmehr jedoch brachten kurzzeitige Probleme mit ihrem Outfit Simone Simons ins Schwitzen. “Das ist mir noch nie passiert. Ich wollte mich eigentlich erst nach dem Konzert ausziehen.”, kommentierte die Frontfrau souverän die Angelegenheit. Die Symphonic-Metal-Band, die im Gegensatz zu Powerwolf schon länger nicht mehr getourt hatte, überzeugte ebenso durch eine ausdrucksvolle Kombination von harten Riffs gepaart mit klassischem Gesang. Die Bühnenpause tat den Niederländern wohl gut. Denn Epica präsentierte sich von Anfang an in Topform, um sowohl neue als auch alte Songs – von dem ersten Album ab – mit ihren zahlreichen Fans zu feiern. Sowohl die Sängerin als auch die übrigen Bandmitglieder waren auf der Bühne ständig in Bewegung. Sogar der Keyboarder Coen Janssen stieg mit seinem mobilen Tasteninstrument zeitweise gemeinsam mit einem der Gitarristen in die Menge hinab, um dort zusammen mit einigen Fans das ein oder andere Lied zu verbringen. Immer wieder entstand in der Mitte der Raumes ein Circlepit, der gegen Ende des Gigs durch die Wall of Death abgelöst wurde. Fazit: Epica bewiesen sich als passender Co-Headliner und überzeugten auf ganzer Linie.
Mit Beyond The Black eröffnete eine junge aber keineswegs unerfahrene Konstellation den Abend im wiesbadener Schlachthof. Nachdem bis auf Frontfrau Jennifer Haben die komplette Band ausgetauscht wurde, warteten nicht wenige darauf, wie sich die neue Besetzung präsentierte. Die Female-Fronted-Metal-Band passte in das musikalische Konzept des Abends und heizte mit ihren bekannten Liedern, aber auch mit einem relativ ruhigen Song aus dem kommenden Album, den schon Anwesenden ganz gut ein. Zusammenfassend war es ein gelungener, heißer Tourauftakt mit zwei Headlinern, die nicht nur bestens zusammen harmonierten sondern es auch verstanden, das Publikum akustisch sowie optisch zu begeistern. Wenn die restlichen Konzerte nur annähernd so mitreißend sind, solltet ihr euch das nicht entgehen lassen!