As December Falls mischen den Schlachthof auf
Dass aus England beachtliche Musik kommt, ist nicht nur seit Iron Maiden, Judas Priest oder Black Sabbath allseits bekannt. Auch in diesem Fall geht das Konzept definitiv auf. Von der Insel sind As December Falls, rund um Sängerin Bethany Curtis und Gitarrist Ande Hunter, am 21.11.2023 im Kesselhaus Wiesbaden angereist und haben als Support Dream State mitgebracht. Eine abwechslungsreiche Mischung. Während As December Falls wohl dem Alternativ Rock zugeordnet werden kann, spielt Dream State eher im Post Hardcore Liga.
Als Vorband war Dream State auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Die Hardcoretöne haben die Gäste im Kesselhaus innerhalb weniger Minuten auf Touren gebracht. Und Sängerin Jessie Powell als “Rampensau” zu bezeichnen ist weit entfernt von einer Beleidigung. Es triffts einfach auf den Punkt! Die Energie dieser Frau hat die ersten fünf Reihen komplett im Griff. Auch wenn die Band meinen persönlichen Musikgeschmack nicht widerspiegelt, so muss ich doch anerkennend zugeben, dass die Gäste des Kesselhauses riesigen Spaß hatten. Kaum einer, der nicht am Headbangen war. Nicht schlecht Frau Powell! Chapeau.
Wenn wir schon beim Thema Rampensau sind. Keine Ahnung wie die Damen sich Backstage aufgewärmt haben, aber die Power und die Energie, mit der sie auf der Bühne Performen sowie mit dem Publikum spielen, ist schon sehenswert. Wer dachte Jessie Powell wäre das Maß aller Dinge, wurde von Bethany Curtis eines besseren belehrt. Während in größeren Hallen zwischen Gästen und den Musikern ein Kameragraben für etwas Abstand sorgt, haben die Fans im Kesselhaus nahezu uneingeschränkten Kontakt zu As December Falls. Dass, das aber auch anders herum gehen kann, beweisen Bethany Curtis und Ande Hunter eindrucksvoll. Sie suchen den Kontakt. Spielen teilweise aus der Mitte der Menge und feuern mit Songs wie “Mayday” die Stimmung weiter an. Und wenn eine Sängerin mitten im Lied Selfies mit den Gästen in der ersten Reihe machen kann, ohne sich zu versingen, muss ich mich auch hier verneigen. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Die Frau agiert mit so viel Charm und Hingabe, dass es eine Freude ist, ihr bei der Arbeit zuzusehen. Kein Wunder das auch der Rest der Meute, ihrer Aufforderung zu einem Circle Pit, zum Song “Carousel”, nachkommt. Die Halle tobt, das Konzert ein Erfolg.
Sehenswert sind As December Falls auf jeden Fall. Eine ganz klare Empfehlung. Kritik gibt’s von mir nur über die Dauer des Auftritts. Eine Stunde ist ganz klar viel zu wenig. 90 Minuten sollten es schon mindestens sein. Mal abgesehen von der Tatsache, dass auch drei Stunden nicht zu langer weile führen würden.
Playlist Wiesbaden:
More to you
Go Away
Joint he Club
Nothing on you
no Money
Acoustic Song
Mayday
Carousel
I cant Sleep
IDFLFG
Everything you say
Ride