15 Jahre Lord of the Lost: Ein heißer Abend voller Emotionen in der Batschkapp Frankfurt

Photo: Andreas Schieler

Ein abwechslungsreicher Abend voller Energie und elektrisierender Musik hat die Herzen der Fans von harten Klängen am 04.04.2024 in der ausverkauften Batschkapp Frankfurt höherschlagen lassen. Das bunte Publikum, bestehend aus gut gelaunten Fans von Blitz Union, The Raven Age und Lord Of The Lost, füllte das Konzerthaus zur Jubiläumstour bis auf den letzten Platz – gespannt auf das, was kommen würde.

Die Lichter wurden gedimmt und die aufgeregte Menge erwartete gespannt den Auftritt der ersten Band: Blitz Union, eine Band aus Prag, eröffnete den Abend mit „Get Up“. In der uniformierten, electroaffinen Truppe steckte viel Energie. Die vier Jungs fesselten schafften es, mit ihren pop-style Elektro-Beats gepaart mit edgy Metalriffs das Publikum zu binden und es langsam in Bewegung zu setzen. Trotz der anfänglichen Zurückhaltung sprang bei Songs wie „TV“ und „Revolution“ rasch der Funke auf die mehrheitlichen LOTL-Anhänger über und legte den Grundstein für eine tollen Abend.

Um 19:50 Uhr betraten The Raven Age in gleißendem rotem Licht die Bühne. Mit einer fast schon routinierten Bühnenpräsenz und einem düsteren Bühnenbild bot das britische Quintett eine Melange aus Melodic Metal, Metalcore und klassischen Metalklängen. Angeführt von Sänger Matt James sorgten sie mit Songs wie „Essence Of Time“ oder „Serpents Tongue“ für einen eingängigen Sound, der ankam. Wesentlichen Anteil hatte Tommy Gentry, der stets schnelle Soli auf seine Gitarre entfesselte. Bei den mehrstimmigen Gitarrenläufen oder treibenden Riffs, beispielsweise bei „Angel in Disgrace“, wurde er tatkräftig von George Harris, dessen Vater kein geringerer als Iron-Maiden-Bassisten Steve Harris ist, unterstützt. Aber wie Maiden klingt die junge Truppe nicht, wollen sie auch gar nicht, nur die Liebe zum melodischen Gitarrenmetal ist kaum zu verleugnen. The Raven Age brachte die Batschkapp in Schwung und zeigte sich publikumsnah. Matt stieg gegen Ende in den Bühnengraben hinunter und filmte sich mit einem Smartphone, bevor es an den glücklichen Fan zurückging.

Das Highlight des Abends war zweifellos Lord Of The Lost: Chris – The Lord – Harms und seine Mannen betraten die Bühne und wurden von ihren zahlreichen Fans mit einem ohrenbetäubenden Applaus begrüßt. In Frankfurt war endlich wieder Schlagzeuger Niklas Krahl mit am Start, der bis dahin krankheitsbedingt pausieren musste. Neu war ebenfalls Banjamin Mundigler, der erst vor zu Kurzem die Formation mit Gitarre, Synths und Backing Vocals verstärkte. Nahezu chronologisch gestaltete LOTL ihre Reise durch 15 Jahre Bandgeschichte. Hits wie „Sex on Legs“ oder „Six Feet Unterground“ zündeten eine emotionale Achterbahnfahrt aus düsteren Balladen bis hin zu mitreißenden Hymnen, die die teils weit angereisten Fans mitrissen und bis zum Ende nicht mehr losließen.

Hinter der theatralischen Maskerade zeigte sich Lord Of The Lost dabei zugänglich und interagierte ständig mit ihrem Publikum, das jede Zeile mitsang und jeden Gitarrenriff frenetisch feierte. Zwischen den Songs gab es kleine Neckereien zwischen den Bandmitgliedern, die die Atmosphäre auflockerten und die Nähe zwischen Band und Publikum unterstrichen. Nachdem zu „Loreley“ die Musiker einzeln vorgestellt und bejubelt wurden, fordert der Frontmann „Scream for me“, was keiner zweiten Aufforderung bedurfte. Chris freute sich, erstmals in der ausverkauften Batschkapp zu spielen und somit auch mal den Balkon sowie die Bar ganz hinten zu sehen. Er dankte dem „bunten Publikum“ für die jahrelange Treue durch all die Höhen und Tiefen. Der Abend war geprägt von sehr persönlichen Geschichten, die zwischen den Songs immer wieder erzählt wurden, zum Beispiel über das Verschwinden von bunten Kontaktlinsen, und welche die Band nahbar machten. Nicht zuletzt litt man mit den Akteuren im Lack- und Latex-Outfit. „Die Batschkapp ist eine mobile Sauna. Ihr seid so heiß“, witzelte Chris, der sichtbar aus seinen Ärmeln tropfte.

Schritt für Schritt ging es durch die Alben weiter. „The Future Of A Past Life“ läutete schließlich ein vorzeitiges Stimmungshoch ein, das kurz darauf von Gänsehautmomente beim ESC-Lied „Blood & Glitter“ abgelöste wurde. Kracher wie “Raining Stars” oder die neuen Cover-Songs „Shock To The System“ und „Unstoppable“ ließen die Menge enthusiastisch mitsingen und im Takt klatschen. Als Lord Of The Lost nach „One Last Song“ die Bühne verließen und sich unter tosendem Applaus von ihrem begeisterten Publikum verabschiedeten, endete ein emotionaler sowie Schweiß treibender Konzertabend, der wohl fast alle glücklich in die Nacht entließ.

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