Imagine Dragons im Deutsche Bank Park Frankfurt: Konfettirausch auf der Loom Welttour

Imagine Dragons im Deutsche Bank Park Frankfurt: Konfettirausch auf der Loom Welttour

Kurz nach dem Einlass überzog Frankfurt ein heftiges Unwetter. Auch wenn sich der Deutsche Bank Park dadurch etwas langsamer füllte und der Start des Konzerts eine gute halbe Stunde nach hinten verschoben wurde, tat das der Stimmung keinen Abbruch.

Als Support für diesen Abend stand Declan McKenna auf der Bühne. Der 1998 in London geborene Singer-Songwriter, einigen vielleicht durch seinen TikTok-Hit „Brazil“ bekannt, überzeugte mit einer energiegeladenen Performance, die das Publikum trotz Wartezeit sofort mitriss.

Um 20:40 Uhr betrat Dan Reynolds, der Leadsänger der Imagine Dragons, dicht gefolgt von seinen Bandkollegen, die Bühne und begrüßte das Publikum mit spürbarer Energie. Die Menge war jetzt schon außer sich und feiert den Beginn des Konzerts. Im Rahmen ihrer diesjährigen Welttournee zum sechsten Studioalbum Loom wurde das Konzert mit „Fire in These Hills“ eröffnet. Reynolds nutzte den ruhigen Einstieg, um eine intensive Verbindung zum Publikum aufzubauen, ging alle Seiten des ins Publikum reichenden Steges bis nach vorne an die Spitze ab und begrüßte die Besucher gefühlt einzeln. Spätestens als zum Höhepunkt des Songs eine Konfettibombe zündete, waren alle nach einem kurzen Gänsehautmoment vollends abgeholt.

Insgesamt wurde nicht an Special-Effects gespart, von Feuerwerk bei „Thunder“, das perfekt mit dem donnernden Sound abgestimmt war, über unzählige Konfetti- und Rauchbomben bis hin zu imposanten Feuerkanonen. Ein besonderes Highlight waren die riesigen Strandbälle, die zu „Take Me to the Beach“, durch die Menge getragen wurden. Das versprühte zusätzlich Spaß und ließ die Stimmung nochmal steigen.

Daniel Wayne Sermon, der Leadgitarrist der Band, trat zu einem Solo nach vorne an die Spitze des Steges und heizte so der Menge ordentlich ein. Aber nicht nur er, Reynolds zog währenddessen sein Shirt aus und, vor allem die Damen, gaben ihm lautstark Bestätigung. Auch Andrew Tolman legte ein unvergessliches Drum Solo hin und sorgte für Begeisterung. Als Reynolds auf einem zweiten Schlagzeug mit einstieg und so zeigte, dass er dort ebenfalls glänzen kann, war das gesamte Stadion im Ausnahmezustand. In einer gemeinsamen Drum Session beendeten sie dann den Song „Radioactive“, der vor 15 Jahren zum Durchbruch der Band verhalf. Anschließend wurde es etwas ruhiger und emotionaler, Reynolds ließ seine musikalischen Künste am Klavier wirken, das Publikum versank in einem Meer aus Handytaschenlampen und begleitet ihn in den Song „Demons“.

Besonders erwähnenswert ist die Nähe zum Publikum, Reynolds suchte sie immer wieder, mit kleinen Gesten, auf die Bühne geworfenen Gegenständen wie einer Ukraine-Flagge, die er hochhielt, oder eine Spaßbrille, die er sichtlich amüsiert über den Laufsteg austrug. Er bedankte sich für den jahrelangen Support der Fans und sprach offen über seine Jugend und persönlichen Herausforderungen wie Selbstzweifel. Seine Botschaft war klar: Lasst euch nicht unterkriegen, glaubt an eure Träume, auch in schweren Zeiten. Er selbst hatte einige Jahre mit Depressionen zu kämpfen: Ihr seid nicht allein, „Life is always worth living!“.

Zum großen Finale der Show wurde beim Song „Believer“ nochmal alles aufgefahren, was die Bühne hergab – Feuerfontänen, ein Konfettiregen ohne Ende und Feuerwerk. Ein absolut energiegeladenes Highlight zum Schluss. Das Publikum tobte, ohrenbetäubender Jubel begleitete den Abschied von Imagine Dragons, die sich alle gemeinsam vorne am Bühnenrand versammelten, noch ein Mal ganz nah an den Fans.

Bassist Ben McKee nutzte den Moment, hob seine Gitarre in die Höhe und zeigte auf der Rückseite ein Herz in den Farben der LGBTQ-Community – ein starkes Zeichen der Verbundenheit.

Ein rundum gelungenes Konzert voller Emotionen, mitreißender Höhepunkte, einer beeindruckenden Show und einer Band, die es versteht, ihr Publikum zu begeistern und einen unvergesslichen Abend zu schenken.

Text: Jana Kemmer

Setlist:
1. Fire in These Hills, 2. Thunder, 3. Bones, 4. Take Me to the Beach, 5. Shots, 6. I`m So Sorry, 7. Whatever It Takes, 8. Bad Liar, 9. Wake Up, 10. Radioactive, 11. Demons, 12. Natural, 13. Walking the Wire, 14. Sharks, 15. Enemy, 16. Eyes Closed, 17. In Your Corner, 18. Birds, 19. Believer

Silke Kemmer

Redakteurin und Fotografin