Helloween über das neue Album: “Hat viel von früher, klingt aber wie heute”

Am 18. Juni 2021 erscheint das neue Album von Helloween bei dem Label von Nuclear Blast. Ein Wunsch, den zigtausende heisere Kehlen Andi Deris, Michael Kiske, Michael Weikath, Kai Hansen, Markus Grosskopf, Sascha Gerstner und Dani Löble auf der PUMPKINS UNITED WORLD TOUR entgegenriefen – und ihr Traum ist in Erfüllung gegangen. Mit dem kommenden neuen Album, das nicht ohne Grund schlicht den Bandnamen als Titel trägt, schlagen Helloween nach über 35 Jahren Bandgeschichte ein neues Kapitel ihrer glorreichen Karriere auf. Wir haben dank Markus Wosgien die Möglichkeit bekommen, mit Markus Grosskopf schon am 09. Juni 2021 darüber zu reden:

Andreas Schieler: Am 18. Juni 2021 kommt euer neues Album raus. Wie fühlt es sich nach so einer großartigen Tour an? Welches Feeling nimmst du mit?

Markus Grosskopf

Markus Grosskopf: Ich habe mich schon die ganze Zeit darauf gefreut, überhaupt vor der Tour schon als die Idee entstand. Ich fand das total geil, weil es echt mal was anderes ist. Meistens kennst du Reunions, wenn zwei Leute gehen und frühere Leute kommen dann dafür rein. Das machen die meisten oder oft ist es ja so. Dass wir uns aber dafür entschieden haben, war von Vornherein klar. Warum sollten wir einen superguten Sänger und einen superguten Gitarristen rauswerfen, damit du einen anderen superguten Sänger und einen anderen superguten Gitarristen rein bekommst. Das wäre saublöd. Also fand ich die Idee am geilsten, das so zu expandieren, dass alle mit von der Partie sind. Dann kannst du viel mit den Gesängen machen, viel mit den Gitarren arbeiten und das viel interessanter gestalten als nur mit einem Sänger, oder so. Und darauf habe ich mich schon im Vorfeld tierisch gefreut irgendwie. Das hat live megagut geklappt. Die beiden Sänger sind super miteinander ausgekommen, weil Andi meinte: Ja, alles klar. Ich bin gern bereit, mir den Gesang zu teilen für ´ne geile Sache. Und die verstehen sich auch super. Die machen es sich gemütlich. Von daher klappt das auch sehr geil. Das hat mich auch sehr gefreut. Auf der Tournee hat es sich dann herausgestellt, dass es supergut funktioniert und am meisten hat es mich gefreut, dass wir in der Lage waren zu sagen: Alles klar, mit dem Feeling können wir eine Platte machen. Die Entscheidung war für mich am geilsten.  

Andreas: Mit Kai [Hansen] sind es dann drei Sänger und drei Gitarren und deinem Bass kommt auch voll das Brett rüber. Das Album klingt schon geil. Mit welchem Konzept seid ihr in der Entstehung rangegangen? Welche Idee steckt dahinter?

Cover “Helloween” (Nuclear Blast, 2021)

Markus: Es gab im Vorfeld eigentlich überhaupt gar kein Konzept. So, nun haben wir doch wieder einen epischen Song mit tausend Parts und zwölf Minuten lang. Das war aber so nicht geplant. Kai hatte dann diese Idee und dann haben wir gesagt, mach doch mal und wir arbeiten dran. Das war keine Konzeptidee von Anfang an. Wir wollten einfach geile Titel schreiben und die dann aufnehmen und das beste geben, was wir zu geben haben in dieser Konstellation zu genau dieser Zeit. Wir hatten erstmal nicht die Idee ein Konzept zu entwickeln. Der Skyfall-Song ist ein Konzept in sich, aber die anderen Titel gehören natürlich da nicht dazu. Und dann haben wir gesagt, lass uns das doch machen, dann haben wir es doch mal wieder. Wir fanden das alles ziemlich geil, was er da reingeschrieben hat, haben daran rumgearbeitet und im Studio hat sich dann festgestellt, das Ding zündet ganz gut los. Zuerst haben wir die Idee gehabt – weil es auch mit einem Titeltrack ist – die Platte irgendwie mit „Skyfall“ oder blablabla zu nennen. Aber dann haben wir doch gedacht, weil wir doch Helloween neu belebt haben, dass der Name „Helloween“ einfach nur für sich viel, viel besser dasteht und der Song an sich irgendwie ganz geil am Schluss nochmal richtig fett zündet. Das war dann das Konzept.

Andreas: Nur „Helloween“ als Titel ist auch ein ganz klares Statement.

Markus:  Ja, klar. Wir haben zwar damit das Rad nicht neu erfunden, aber hat dann irgendwie doch zum Konzept gepasst, weil es irgendwie doch neu geboren war und Helloween in frischer Manier nochmal von vorne losgeht mit den Leuten wie wir es früher gemacht haben. Die Mini-EP hieß auch nur „Helloween“. Und die Wiedergeburt dann auch nur „Helloween“ zu nennen, war für uns logisch.

Sehr modern, trotzdem rockig und nicht wie jede Metal-Band.

Markus Grosskopf

Andreas: Das neue Helloween-Album wird auch oft an den „Keepers“-Alben gemessen. Ich habe aber den Eindruck, dass das neue „Helloween“, das am 18. Juni erscheint, aber mehr ist als nur ein Fortschreiben der Keeper-Ära, oder?

Markus: Ja, es hat irgendwas von den Titeln. Teilweise erinnert es an früher mit den Speedsachen, mit den Geschwindigkeiten, mit den ganzen Twin-Guitars, mit den Melodien und Harmonien. Hat viel von früher, klingt aber wie heute, so wie wir das heute klingen lassen wollen. Sehr modern, trotzdem rockig und nicht wie jede Metal-Band. Von daher denke ich, es hat auch den Anspruch gehabt, alles von früher bis nach heute hin zu vereinen und dann noch zukunftsträchtig zu sein, als ob da noch was kommen könnte. Das finde ich geil, die „Past, Present and Future“-Idee, die dahintersteckt. Weil wir auch mit fünf Song-Schreiber tausend Ideen haben, die immer noch da sind und immer noch neue dazu kommen, denke ich, hat das ganze auch noch eine große Zukunft.

Andreas: Die Zukunftsaussichten freuen mich natürlich, weil ich ja auch mit euren Songs groß geworden bin. Das Helloween-Feeling merkt man auf der Bühne und auch im Album. Man hat den neuen Helloween-Stil aber mit ganz unterschiedlichen Titeln. Das macht es für mich erwachsener und zeigt eine Weiterentwicklung.

Markus: Helloween war schon erwachsen, da waren wir noch gar nicht geschlechtsreif [lachen].

Helloween ist immer sehr positiv […] wir können jetzt alle ein bisschen positiven Kram gebrauchen.

Markus Grosskopf

Andreas: Corona steht gerade an. Hat diese Zeit Einfluss auf das neue Album genommen oder hat es sich anders angefühlt? Wie war das für euch?

Markus: Ich würde mal sagen, das Album ist überhaupt gar nicht Corona beeinflusst. Weil als wir angefangen haben, die Songs zu schreiben, als wir uns getroffen haben, war alles noch okay. Da gab es noch kein Corona. Als wir Ideen ausgetauscht haben, war noch gar nicht an Corona zu denken direkt nach der Tournee, die wir dann abgeschlossen haben. Dann sind wir im Januar/Februar ins Studio und da fing es erst langsam an. Aber die Songs, die drauf sind – Helloween ist immer sehr positiv, im Refrain geht oft die Sonne auf und best time of my life und so – passt jetzt, aber ist nicht wegen Corona geschrieben. Aber ich glaube, wir können jetzt alle ein bisschen positiven Kram gebrauchen, wenn das jetzt rauskommt. Die ganze Geschichte hat eine positive Attitüde und das ist das, was die Leute jetzt gut gebrauchen, so meine Ansicht. Aber richtig Corona beeinflusst war es nicht, weil wir relativ früh angefangen haben Songs zu schreiben und Ideen zu sammeln.

Andreas: Du hast es gerade angesprochen. Beim Durchhören ist mir aufgefallen, dass bei Songs auch die aktuelle Helloween-Situation drinsteckt. „Best Time“, „Rise Without Chains“ und „Indestructible“ verbinde ich mit der Band. Steckt viel Bandbiografisches mit drin?

Markus: Wir haben halt die Songs geschrieben und ausgesucht, die wir am geilsten oder passendsten für das ganze Werk fanden. Das ist nicht immer ganz einfach. Wir hatten tausende Ideen und nach der ersten Anhörung von den Ideen der ganzen Leute, da hat uns mega der Kopf gequalmt und ist uns fast explodiert, das wir erst mal einen Monat nach Hause gehen mussten, um zu entscheiden, was sich nun wirklich setzt bei nächsten und übernächsten Hören. Von daher haben wir einfach versucht ein Bild zu schaffen, was in sich stimmig ist. Wenn jetzt Songs über den Jordan gegangen sind, dann heißt das gar nicht mal, dass sie scheiße oder schlecht sind, aber nicht in den Rahmen passen, den wir uns ausgesucht haben.

Andreas: Das positive Feeling steckt in vielen Songs, die Mitsing-Songs, die rockigen und auch teilweise punkischen Einfluss haben, wie zum Beispiel „Best Time“. Andere Songs wie „Out fort he Glory“ – das Intro – klingen eher majestätisch und bilden die Brücke zu „Skyfall“.

Michael Weikath

Markus: Genau, da kommst du dann wieder hin und auch wieder mehr in die hymnenhaften, älteren Helloween-Songs. Es gibt auch viele Anthems in dem Sinne. Das ist auch Weikies [Michael Weikath] große Stärke. Ich schreibe einen geilen Rocksong, den kannst du gar nicht mitsingen. Aber wenn Weikie was macht, ist es immer gleich ein Anthem. Das hat er drauf. Das ist das, was ich so an ihm liebe. Das ist immer gleich so glorious, „Out fort he Glory“. Er macht halt immer so Hymnen. Das kann er gut und das ist auch die Brücke zu Skyfall, aber auch die Brücke zur Vergangenheit. 

Andreas: Das monumentale Werk „Skyfall“ mit über 12 Minuten erinnert auch an alte Platten, die auch einen langen Track draufhaben. Also auch wieder typisch Helloween, aber in neuem Gewand.

Markus: Ja, das macht schon Spaß. Es macht einfach Spaß, das zu hören, das zu machen. Es war aber auch nicht ganz einfach, das alles so zusammen zu schrauben. Im Studio mit sieben Leuten hast du dann doch zwei mehr Meinungen und du musst dann irgendwie als Bassist und Schlagzeuger erst mal die Songs reinhauen und tausend Leute rufen dir aus dem Regieraum irgendwelche Ideen zu. Die kriegst du erst mal gar nicht in deinen Kopf reingeballert. Die musst du zuerst alle mal ausprobieren und dir eine Menge Stoff merken. Und das wird nicht einfacher, wenn dann zwei Leute mehr noch mehr Ideen haben … und es sind ja gute Ideen. Das dauert seine Zeit. Das ist nicht gerade unanstrengend, aber jede Minute war es wert.

Andreas: Wie kann ich mir das im Studio vorstellen, viele Leute und noch mehr Meinungen?

Markus: Ja, genau. Da kommen viele Leute mit vielen Meinungen. Natürlich hast du dann auch viele geile Parts und denkst, brauchst der Song das wirklich oder ist der Song so gut wie fertig. Also du musst immer auf den Song hören, was der Song wirklich braucht. Der schreit nach einem Arrangement, was ihm gut steht. Man hat viele Ideen und kann das natürlich machen. Aber braucht der Song das wirklich? Da hatten wir auch zwei Außenstehende, Charlie [Bauerfeind] als Produzent und Dennis Ward als Co-Produzent, der auch immer darauf geachtet hat, ob der Song diesen Part nun wirklich braucht oder ob der andere besser ist oder ob er zu lang ist oder zu kurz. Das war sehr hilfreich, dass man noch zwei oder vier Ohren hatte, die auch noch gesagt haben: Lass mal das und das gut sein und nehme den Part lieber. Oder: Wir brauchen für den Song noch ein Twin-Solo. Das war sehr gut und hilfreich. Das nehmen wir immer gerne an.

Andreas: Wie läuft das intern ab? Gibt es dann den Markus [Grosskopf], der sagt, so machen wir das oder herrscht immer friedliche Harmonie?

Markus: Doch, das ist schon friedliche Harmonie. Obwohl der Song-Schreiber sagt natürlich irgendwann mal: Okay das gefällt mir oder ich will doch lieber den Part. Er hat ja schon sein Recht seinen Song zu kriegen, wie er ihn gerne will. Er hat ja auch eine Vision dazu, wenn er den so schreibt. Da kommt aber auch schon Diskussion auf. Es ist nicht so, dass wir ins Studio gehen, zack, Verstärker an und bums, ein Song nach dem anderen ist fertig. Da wird schon geackert und hitzig diskutiert, was der Song nun wirklich braucht. Aber es macht Spaß. Es ist nicht immer easy mit so vielen Meinungen. Früher hätten wir uns da gekloppt und draufgeschmissen und heute haben diskutiert und alles klar Schiff gemacht. Das können wir mittlerweile heute … hoffentlich.

Michael Kiske

Andreas: Es kommen auch bestimmt verschiedene Erfahrungen, die auch außerhalb von Helloween gelaufen sind, wieder zusammen. Man hat sich getrennt, ist nun wieder zusammen und hat eine riesen Euphorie in der Band und bei den Fans. Das merkt man, dass das im Album drinsteckt.

Markus: Ja. Wenn man Michael Kiske kennt, seine Geschichte kennt und seinen Hintergrund und weiß, was er so denkt von der ganzen Sache, dann weiß man ja auch, dass er niemals irgendetwas machen würde, nur weil es ein paar Euro bringt. Er würde, wenn es ihm gar nicht gefallen würde oder es irgendwie scheiße wäre, dann macht der lieber ganz was anderes anstatt sich zu geiseln, weil es ihm dann nicht gut geht oder er sich dabei nicht wohl fühlt. Er fühlt sich ja auch wieder in der Familie zu Hause, sonst würde er das gar nicht machen. Und das hat mich sehr erfreut, dass es ihn auch so erfreut und dass auch sein Herz wieder lacht mit uns.

Nach ein paar Gigs haben wir schon gesehen, was für eine fette Energie vom Publikum zurück kommt, dass du schon ´ne Gänsehaut kriegst.

Markus Grosskopf

Andreas: Diese Einigkeit und dieser Zusammenhalt hat man auf der Bühne während der Tour gesehen. Das ist Wahnsinn, das trägt sich ins Publikum.

Markus: Das ist ja das geile, was uns auch nach der Tour bewogen hat weiterzumachen. Nach ein paar Gigs haben wir schon gesehen, was für eine fette Energie vom Publikum zurück kommt, dass du schon ´ne Gänsehaut kriegst. Das ist abgefahren. Dann haben wir gedacht, das müssen im auch irgendwie im Studio nochmal machen, ein paar geile neue Songs machen und dann lass uns eine Tour machen, die dann aber unterbrochen wurde oder erst gar nicht angefangen hat. Aber das wird noch kommen. Wir sind in den Startlöchern. Wir haben alles auf April verschoben mit Hammerfall. Und da haben wir ein dickes, fettes Package draus gemacht. Die sind ja nicht nur irgendwie Vorprogramm, die spielen auch etwa 1:10 Std. in etwa und wir dann hinterher zwei Stunden. Das wird schon ´ne volle Packung sein, was da auf euch zukommt.

Andreas: Das hoffe ich. Wenn man jetzt nochmal die Songs Revue passieren lässt, wo steckt da am meisten Markus Großkopf drin?

Markus: Also, das sind eigentlich alle. Da steckt überall ein Hauch von Magge drin. So Songs, wenn ich die kriege, werden zuerst mal abge“magge“lt. Deswegen bin ich auch mit Herz dabei. Da steckt aber von den anderen genauso viel drin und wenn du alles zusammenwirfst, hast du Helloween. Das würde vielleicht gar nicht so klingen, wenn andere Leute das machen würden. Klar, bei den Songs, die ich schreibe, da ist natürlich mehr Magge drin. Das ist klar, weil die Sachen direkt aus deinem Bauch und deinem Herzen kommen. Aber auch die anderen Sachen, das sind genau, die Sachen wie ich mir vorstelle, wie ein Helloween-Song klingen soll im Bass-Bereich, wie ich den Bass arrangiere zum Schlagzeug.

Andreas: Hast du einen Lieblingssong auf der Platte?

Makus: Ach, das ist immer oft so stimmungsmäßig. Im Moment bin ich auf „Angels“, weil er irgendwie so anders ist und das mich gerade so greift. Aber das kann übermorgen ganz anders sein, dann kann es wieder „Out oft he Glory“ sein oder so was. Das kann je nach Stimmung variieren, weil viele andere Sachen drauf sind. Diese Range, die daraus resultiert, weil wir viele Song-Schreiber haben, die lässt zu, dass du jeden Tag einen anderen Lieblingssong haben kannst.

Andreas: Ja, das ist wahr. Man merkt, dass es mehr als die Summe der Einzelteile ist. Mit „Angels“ hast du jetzt auch einen Song ausgesucht, der grooviger ist. Wenn man „Robot King“ dagegen nimmt. Der hämmert. Da hat man einen Kontrast, aber immer mit dem Wiedererkennungswert Helloween und das ist das Geile dran.

Markus: Ja, die Stimmen binden das so zusammen. Da hat man diesen roten Faden, es ist ein bisschen Theater auch. Mal die Stimme, dann mal die Stimme, so ein Helloween-Zirkus irgendwie. Das klebt das alles zusammen. Das Konzept ist auch die Vielseitigkeit mit den Sängern, die verschiedenen Charaktere und die vielseitig angelegten Songs. Aber doch passt das gut zusammen. Das gefällt mit daran so gut.

Andreas: Auch dass die Stimmen sich ergänzen. Das macht mehr daraus.

Markus: Live singt Andi ein paar Songs alleine, Kiske alleine. Aber die Zusammenkunft ist dann immer wieder großartig.

Gitarren-Power bei Helloween

Andreas: Und das spiegelt sich auch in den Gitarren.

Markus: Ja, die haben aufgenommen, aufgenommen und aufgenommen. Und dann erstmal geguckt, was passt. Erstmal kam jede Idee aufs Band und dann muss man natürlich sortieren. Denn bei drei Gitarren hast du mega viel. Du konntest gar nicht alles verwerten, sonst hättest du überall fast nur Gitarren gehabt. Aber du brauchst auch Platz für Gesänge und was weiß ich, was wir noch alles haben. Chöre oder so. Man darf auch nicht einen geilen Refrain zuspielen mit gegenläufigen Melodien. Sonst weiß das Ohr nachher gar nicht mehr, dass es überfordert ist, wenn zu viele Informationen auf einmal kommen. Wir haben eh schon so ´ne Notenschlacht bei manchen Titeln. Aber da mussten wir auch sehr sortieren.

Andreas: Das Sortieren ist ja auch ein langer Prozess. Gibt es dabei welche, die sich mehr durchsetzen oder …

Markus: Beim Mischen wird immer geguckt, ist da überhaupt noch Platz für etwas anderes jetzt oder drückt das jetzt den Refrain kaputt, weil zu viel Information drin ist. Man muss immer drauf achten, dass der Hook bleibt und auch trägt. Du kannst ja nicht alles zuballern. Bass und Schlagzeug ist immer unten als Fundament, drauf kommen die Gitarren und ganz oben der Gesang. Das muss dann den Song tragen.

Andreas: Am 18. Juni ist es dann endlich so weit. Dann kommt auch die Tour mit Hammerfall, die auch – wie ich gelesen habe – Freunde von euch sind.

Tour 2022

Markus: Ja, wir haben uns hier in Hamburg schon öfter besucht und zusammen einen geschlabbert und geschnackt. Das wird ´ne lustige Party, mit denen loszuziehen. Vor allem für die Leute, wenn die zuerst mal Hammerfall 1:15 Std. vor den Latz geballert kriegen und nach einer kleinen Pause zwei Stunden und etwas Helloween hinterher. Das machen wir im April nächsten Jahres. Wir wollen wieder los. Das wird echt wieder Zeit.

Andreas: Also heiß wieder auf die Bühne zu kommen und die Fans sind ja auch heiß darauf euch zu sehen.

Markus: Es wird wahrscheinlich gar nicht so einfach, weil ganz viele Bands haben in den letzten 1 ½ bis 2 Jahren CDs rausgebracht haben und die werden natürlich alle los wollen. Das wird wahrscheinlich so sein, dass in deiner Stadt plötzlich jede Woche zehn Bands auftauchen werden. Da sind wir mit dem Hammerfall-Package auch gut weit vorne.

Andreas: Ich freue mich drauf und hoffe, ich sehe euch noch lange und vor allem bald. Danke Markus. Es war mir eine Freude und Ehre.

Markus: Danke und du komm gut durch die Pandemie … aber man darf schon wieder Bier vom Fass saufen.

[ … ] = Anmerkung/Ergänzung des Autors

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